Auf die richtige Einstellung kommt es an

In der heutigen schnelllebigen und sich ständig weiterentwickelnden Welt wird Erfolg oft der Intelligenz, den Fähigkeiten und Ressourcen zugeschrieben. Viele Menschen betonen gerne die Anzahl der klugen Bücher, die sie gelesen, oder die zahlreichen Weiterbildungsmaßnahmen, die sie im Laufe ihres Lebens ergriffen haben. Beides ist sehr lobenswert und spricht für ihre Neugier und ihr Engagement für lebenslanges Lernen und Verbesserung. Einer der wichtigsten, aber oft übersehenen Faktoren für den persönlichen und beruflichen Erfolg ist jedoch die richtige Einstellung. Die Art und Weise, wie wir denken, Herausforderungen wahrnehmen und auf Rückschläge reagieren, spielt eine fundamentale Rolle dabei, welches Ergebnis wir am Ende erhalten. Die richtige Einstellung zu entwickeln ist entscheidend, bevor man sich auf eine Herausforderung oder einen Karrierewechsel einlässt, da sie den Grundstein für Belastbarkeit, Wachstum und langfristigen Erfolg legt.


Aber was ist die richtige Einstellung? Vision? Fokus? Willenskraft? Durchsetzungsvermögen? Eine Mischung aus all dem und mehr? Haben wir sie bereits, wenn wir geboren werden, oder können wir sie im Laufe der Zeit erlernen und trainieren? Wenn uns nie jemand sagt, was das richtige Mindset ist, und uns nicht zeigt, wie wir es sinnvoll einsetzen können, woher kommt dann unsere Motivation zur Leistung? Ist dieses Mindset eine Emotion, eine Energie oder eine bewusste Entscheidung, die wir in unserem Gehirn ein- und ausschalten können? Was sind Ihre Meinung und Erfahrung dazu?


Die Forschung hat gezeigt, dass die eigene Einstellung essentiell ist für die Bestimmung des Lebensverlaufs. Als Kinder haben die meisten von uns wahrscheinlich die Glaubenssätze übernommen, mit denen unsere Eltern oder Großeltern aufgewachsen sind und die sie uns vermittelt haben. Diese Glaubenssätze sind ein fester Bestandteil unserer frühen Erziehung und tief im Geist verwurzelt. Unser Verhalten und unsere Meinungen formen wir dann weiter, indem wir die verschiedenen Einflüsse innerhalb unseres jeweiligen sozialen und wirtschaftlichen Umfelds aufnehmen. Wenn wir erwachsen sind, bestimmen sie unsere Einstellung zu Arbeit, Karriere, Gesellschaft und Geld – um nur einige zu nennen.


Wenn ich mit Freunden oder Kollegen im deutschsprachigen Raum oder in Südeuropa spreche, kommen oft ähnliche Glaubenssätze aus unserer Kindheit zur Sprache, von denen wir nur schwer loskommen. Manche davon klingen vielleicht auch für Sie bekannt. Beispiele, die häufig auftauchen, sind:


• „Ohne Fleiß kein Preis“! – Es ist nicht überraschend, dass unsere Vorfahren, die Kriege und Not erlebten, davon überzeugt waren, dass nur Fleiß und harte Arbeit der wahre Weg zum Wohlstand sind. Sie kämpften darum, die ersten beiden Ebenen der Maslow’schen Pyramide zu sichern: Physiologische und Sicherheitsbedürfnisse. Nur, obschon man den ganzen Tag hart arbeitet, gibt es keine Garantie dafür, dass man das gewünschte Ergebnis erreicht. Heute haben wir alle fünf Ebenen der Maslow’schen Pyramide im Blick und unzählige Möglichkeiten, an unseren Talenten und unserer Persönlichkeit zu arbeiten, Pläne in größerem Masse zu schmieden und uns eine Vielzahl von Optionen für unser Leben vorzustellen. Fleißig zu sein reicht nicht aus, man muss mehr bieten als nur harte Arbeit. Dafür muss unser Geist lernen, über den Tellerrand hinauszuschauen!


• „Man muss sich mit kleinen Dingen zufriedengeben“! – Bescheidenheit ist eine Tugend, die in allen Religionen und Kulturen hochgepriesen wird. Sie kann aber auch als Mangel an Ehrgeiz verstanden werden. Während man in einem traditionell christlichen Umfeld Ehrgeiz bei Männern bewunderte und tolerierte, wurde von Frauen oder Mädchen andererseits Bescheidenheit und Genügsamkeit erwartet, nicht Ehrgeiz. Für diejenigen (Frauen und Männer), die heute in ihrer beruflichen oder kreativen Tätigkeit erfolgreich sein wollen, ist eine solche Bescheidenheit jedoch ein echter Killer. Wenn wir uns nicht erlauben, etwas Größeres und Besseres zu wollen, unsere Träume zu visualisieren und die Ziele zu verfolgen, die uns ihnen näherbringen, dann sollten wir uns nicht wundern, wenn wir nie etwas Nennenswertes erreichen. So entstehen kein Stolz und keine Freude! Da können wir den oberen beiden Ebenen der Maslow’schen Pyramide – Wertschätzungs- und Selbstverwirklichungsbedürfnisse – Adieu sagen.


• „Du darfst nicht auffallen“! – In meinem Fall, da ich aus einem anderen Land stammte, wurde mir als Kind eingeredet, es sei von Vorteil, wenn man sich so unauffällig wie möglich verhält. Während meine Erziehung mich scheinbar dazu ermutigte, meine eigene Meinung zu entwickeln, wurde selbstverständlich erwartet, dass ich sie respektvoll zurückhielt, insbesondere wenn sie von der Meinung einer älteren Person mit mehr Macht abwich. Meine Schulzeit bestand aus klassischem Frontalunterricht; eine Frage zu stellen war normalerweise riskant, es sei denn, ich wollte es auf die schnippische Antwort eines meiner Lehrer ankommen lassen; Debatten wurden weder gefördert noch waren sie Teil des Lehrplans. All dies ist das genaue Gegenteil von dem, was nötig ist, um in der heutigen vielfältigen Welt erfolgreich zu sein: Wir dürfen sichtbar, laut und selbstbewusst sein, unabhängig von unserer Herkunft und unserem Aussehen. Wir müssen unser Alleinstellungsmerkmal entwickeln, eine Menge Fragen stellen, aktiv das konstruktive Feedback anderer einholen, uns klar von unseren Mitbewerbern abheben und alle uns zur Verfügung stehenden digitalen Mittel nutzen, um unser Profil aufzupolieren und aus der Masse herauszustechen!


• „Es gibt wichtigere Dinge als Geld“! – Das bedeutete in meiner Kindheit, dass ich lieber meine inneren Werte pflegen sollte, als von materiellen Dingen zu träumen. Zu zeigen, dass man Geld hat (mehr Geld als andere), galt als unangemessen, fast unanständig. Andere wissen zu lassen, dass man sich etwas Teures nicht leisten konnte, war nahezu undenkbar, da man sich dafür fast schämen musste. Daher war Geld ein schwieriges Thema. Über das Geld anderer zu sprechen, konnte bedeuten, dass man neidisch ist. Über das eigene Geld zu sprechen, konnte als Angeberei ausgelegt werden. Beides sind keine guten christlichen Tugenden. Anderen Geld zu leihen bedeutete, ihnen in einer Notlage zu helfen und wurde als Großzügigkeit verstanden. Selbst Geld zu borgen hingegen konnte alle möglichen Fragen aufwerfen, warum man nicht genügend davon hatte. Es wurde erwartet, dass man mit dem eigenen Geld über die Runden kam. Heutzutage, wo wir alle Hypotheken, Firmenkredite, Kreditkarten, Leasingverträge usw. besitzen, würde diese altmodische Denkweise keinen Moment lang Bestand haben. Erfolg ist eng mit Geld verbunden, nach welchem wir alle streben. Offen zu zeigen, dass wir Geld besitzen, ist keine Schande mehr. Es ermöglicht uns, zu investieren, aufzubauen, zu vermehren, auszugeben, zu genießen, zu spenden und andere zu inspirieren. Und siehe da: Geld führte dazu, dass eine ganze Reihe neuer Werte geschaffen wurden und brachte uns an die Spitze der Maslow’schen Pyramide!


Je nachdem, was wir im Leben erreichen wollen, ist die ursprüngliche Denkweise mit althergebrachten Glaubenssätzen wahrscheinlich nicht mehr effektiv und unterstützend. Der Hauptgrund dafür ist, dass solche Überzeugungen statisch sind. Irgendwann werden sie unzureichend und unproduktiv. Mit anderen Worten: Sie haben ein Verfallsdatum in unserer Welt, in der es ständig Veränderungen gibt und Geschäftsmöglichkeiten allgegenwärtig sind. Unser Mindset ist wie ein Muskel: Er muss sich bewegen, um flexibel zu bleiben.


Bevor Sie ein neues Ziel verfolgen oder den Beruf wechseln, ist es wichtig, die eigene Denkweise sorgfältig zu beurteilen. Unsere Überzeugungen und Einstellungen prägen unser Handeln, und ohne den richtigen mentalen Rahmen können selbst die ehrgeizigsten Pläne scheitern.


Methoden wie man von einer negativen zu einer positiven Denkweise wechselt

Hier sind einige bewährte Methoden, wie Sie den Wechsel von einer negativen zu einer positiven Denkweise schaffen:


1. Selbstbewusstsein und Gedankenmonitoring

Die Entwicklung des richtigen Mindsets ist kein Prozess, der über Nacht passiert; er erfordert bewusste Anstrengung und Training. Einer der ersten Schritte zur Änderung einer Denkweise besteht darin, sich bewusst zu werden über negative Denkmuster. Wenn wir einschränkende Glaubenssätze erkennen und sie durch ermächtigende Gedanken ersetzen, kann dies einen erheblichen Unterschied in unserer Gesamtperspektive bewirken.


2. Dankbarkeit praktizieren in unserer Oase des mentalen Wohlbefindens

Dankbarkeit steigert nachweislich die positiven Emotionen und das allgemeine Wohlbefinden. Wir können Dankbarkeit auf verschiedene Weise leben. Am besten wählen Sie dazu eine ruhige Umgebung. Wenn wir die Natur und leise Musik genießen oder eine Aktivität ausüben, die uns ein gutes Gefühl gibt, wie Spazierengehen, Malen, Singen, Tanzen, Yoga usw., fällt es uns leichter zu erkennen, wofür wir dankbar sein können. Ein Dankbarkeitstagebuch zu führen und regelmäßig über positive Aspekte unseres Lebens nachzudenken, kann dabei helfen, unseren Fokus von Negativität auf Wertschätzung zu verlagern.


3. Visualisierung und Affirmationen

Bei Visualisierungstechniken geht es darum, sich Erfolg und positive Ergebnisse in der Zukunft mental vorzustellen. Wenn wir uns selbst in unserer Vorstellung nicht am Anfang unserer Reise sehen, sondern in dem Moment, wo wir unser Ziel erreichen, ist dies förderlich für den mentalen Raum, in dem unser Wachstum stattfinden kann. Affirmationen oder positive Selbstaussagen verstärken eine Wachstumsmentalität, indem sie Selbstzweifel durch Selbstvertrauen ersetzen.


4. Uns mit positiven Einflüssen umgeben

Die Menschen, mit denen wir interagieren, beeinflussen unseren Mindset stark. Wenn wir uns mit jenen umgeben, die unterstützend wirken und wachstumsorientiert sind, fördert dies unsere Positivität und Belastbarkeit. Das bedeutet auch, dass wir offen für Feedback sein müssen. Konstruktive Kritik von Menschen, denen wir vertrauen und die wir bewundern, ist eines der wirksamsten Mittel zur eigenen Verbesserung. Menschen mit der richtigen Einstellung nutzen Feedback als wertvolles Geschenk, um ihre Fähigkeiten und Strategien zu verfeinern.


5. Entwicklung einer Wachstumsmentalität

Eine Person mit einer starken Mentalität konzentriert sich auf Lösungen, anstatt sich mit Problemen zu beschäftigen. Sie behält selbst in schwierigen Situationen ihren Optimismus. Eine Wachstumsmentalität zu entwickeln, bedeutet zu glauben, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung und Lernen weiterentwickelt werden können und dass sie dazu dienen, Herausforderungen zu bewältigen. Diese Perspektive hilft uns dabei, uns kontinuierlich zu verbessern und verhindert, dass wir stagnieren.


6. Achtsamkeit und Stressmanagement gegen Versagensängste

Scheitern ist ein unvermeidlicher Teil jedes Unterfangens, aber die richtige Mentalität ermöglicht es uns, Scheitern als Lernerfahrung, nicht als dauerhafte Niederlage zu sehen, und engagiert und motiviert zu bleiben. Auf diese Weise können wir uns aufraffen, es erneut versuchen oder uns anders ausrichten. Achtsamkeitspraktiken wie Meditation, tiefes Atmen und Stressmanagementtechniken helfen dabei, Klarheit zu bewahren, unseren Fokus zu schärfen, Ängste abzubauen und das innere Gleichgewicht zu bewahren, bei dem Herz, Hirn und Hand im Einklang funktionieren.


7. Ins Tun kommen und Veränderungen akzeptieren

Das richtige Mindset erschafft eine Bühne, auf der Sinnhaftigkeit entstehen und sich Selbstmotivation entfalten kann. Das bedeutet, dass wir trotz externer Rückschläge oder Veränderungen unseren Zielen treu bleiben. Anstatt auf den perfekten Moment zu warten, sind wir entschlossen, kleine Schritte in Richtung unserer Ziele zu unternehmen, Stück für Stück unser Selbstvertrauen aufzubauen und eine proaktive Haltung zu lebenfördern. Jeder mutige Schritt nach vorne trägt dazu bei, unsere positive Einstellung zu stärken.


Fazit

Eine negative oder starre Einstellung kann zu Selbstzweifeln, Angst vor Niederlagen und Risikoscheu führen. Wenn wir uns auf Einschränkungen statt auf Möglichkeiten konzentrieren, können wir unser volles Potenzial oft nicht ausschöpfen. Umgekehrt ermöglicht uns eine positive und wachstumsorientierte Mentalität, Herausforderungen als Lernmöglichkeiten und nicht als unüberwindbare Hindernisse zu betrachten. Die richtige Einstellung hilft uns dabei, Rückschläge zu bewältigen und Motivation, Ausdauer und die Fähigkeit zur Anpassung an unvorhergesehene Umstände aufrechtzuerhalten. All das ist entscheidend, um berufliche und persönliche Veränderungen erfolgreich zu meistern. Durch bewusste Anstrengung und die Anwendung effektiver Techniken zum Erlernen einer neuen Denkweise kann jeder seine Einstellung ändern und den Weg für langfristige Erfolge ebnen.


Neue Erkenntnisse in der Quantenphysik zeigen, dass unser Potenzial keine Grenzen kennt. Die Fähigkeit, von überholten Glaubenssätzen, die uns behindern, zu einer neuen Denkweise überzugehen, öffnet die Tür zu einem Ozean an unerwarteten Möglichkeiten.

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