Anerkennung als Kulturmoment

im Führungsalltag

Wie oft erhalten Sie in Ihrem Beruf für Ihre Leistungen die Anerkennung, die Sie sich erhoffen? Wie oft lassen Sie jemand anderem die Anerkennung zu Teil werden, die er oder sie verdient? In welcher Form geschieht das? Eher bilateral oder offen vor anderen Team Kollegen und Vorgesetzten? Es gibt im Alltag jeder Führungsperson zahlreiche Momente, in denen Anerkennung angebracht ist, diese wunderbare Sozialkompetenz, mit der man auf der ganzen Linie punkten und die gesamte Firmenkultur positiv beeinflussen kann.


Anerkennung ist die beste Form der Rückmeldung und ein wichtiger Aspekt im Unternehmensalltag. Sie ist für all jene, die sie bekommen, ein wahrer Booster für die Motivation, das untrügliche Zeichen: „Ich bin auf dem richtigen Weg, wo es für mich vorwärts geht!“ „Ich bin beim richtigen Menschen, der mich wertschätzt und fördert!“ „Ich bin im richtigen Umfeld, wo man mich sieht und mir vertraut, wo ich mich verbessern kann!“


Obschon Motivation der Mitarbeitenden durch Anerkennung guter Leistungen für das bestmögliche Gelingen des Vorhabens und das höchstmögliche Erreichen der Ziele jeder beliebigen Unternehmung ein wesentlicher Mosaikstein ist, erlebe ich immer wieder, dass die Anerkennung seitens der Führung fast komplett fehlt. Daraus schliesse ich, dass es wohl für viele Führungskräfte ein sehr schwerer Felsbrocken sein muss, den sie kaum stemmen können. Oder die Synapsen, die im Gehirn eigentlich das theoretische Wissen über Mitarbeitermotivation mit der praktischen Erfahrung verknüpfen sollten, befinden sich bei ihnen dauerhaft im Tiefschlaf. Höchste Zeit, sie aufzurütteln!


Anerkennung definiert sich über eine Vielzahl von Schienen. Nicht immer sind grosse Gesten notwendig - das Leben besteht aus vielen kleinen, aber wichtigen Gesten.


Hier ein einfaches Beispiel, wie Sie als Führungsperson im Alltag Anerkennung zeigen können, wenn Sie z.B. die Präsentation eines Team Mitglieds zu einem bestimmten Thema kommentieren:


Sie bringen durch positive Formulierungen Ihre Wertschätzung zum Ausdruck. Sie würdigen die detaillierte Hintergrundrecherche, die clevere Wortwahl, die originelle Veranschaulichung oder die glaubwürdige Auftrittspräsenz, die dazu geführt haben, dass die Präsentation überzeugend war. Dann bedanken Sie sich und krönen es, indem Sie zu einem Team Applaus einladen. Ihre gesamte Wertschätzung muss nicht einmal eine Minute dauern, doch hinterlässt sie bei der Person, die präsentiert hat, ein erhabenes Gefühl des Ernstgenommenwerdens. Gleichzeitig wird Ihr Image als souveräne Führungsperson zum Glänzen gebracht. Sollte etwas in der Präsentation nicht Ihren Vorstellungen entsprechen oder Anlass zu Kritik geben, ist es je nachdem von Vorteil, wenn Sie dies unter vier Augen aufnehmen.


Falls die Präsentation als eine von mehreren im Rahmen eines Team Buildings oder einer Schulung stattfindet, wo am Ende alle Beteiligten aufgerufen werden zu kommentieren, dann seien Sie der/die Erste und laden Sie anschliessend alle anderen ein, konstruktives und wertschätzendes Feedback zu geben, allenfalls mit einem Beispiel, wie man es anders machen könnte. So fördern Sie Verbundenheit, Motivation und Team Spirit. Am Schluss ist ein Dankeschön an alle Beteiligten angebracht, und ein gemeinsamer Applaus kann auch nicht schaden.


Übrigens sollten Sie beachten, dass Sie bei der Art und Weise, wie Sie Anerkennung zeigen, authentisch, angemessen und bodenständig bleiben. Das Rezept heisst nämlich: Weniger ist mehr, dafür gerne öfter! Probieren Sie es aus, falls noch nicht geschehen - Sie werden staunen!


Ihre Tatjana Gaspar


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