Wer sich selbst gut kennt, hat unter Stress eine bessere Ausgangslage

Wer bin ich? Wann haben Sie sich zuletzt mit dieser Frage beschäftigt? Wie sehen Sie selbst sich und wie sehen andere Sie? Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und schreiben Sie all das auf, was Sie an sich gut finden, was Ihnen in der Regel gelingt und was andere Ihrer Meinung nach an Ihnen schätzen. Vermeiden Sie es, ihre Berufsbezeichnung zu gebrauchen.


Funktionale Bezeichnungen waren, vor allem in der Männerwelt, schon immer eine beliebte Art, sich zu identifizieren und zu beschreiben. Je mehr Verantwortung in der Bezeichnung lag, desto höher der gesellschaftliche Status, bzw. die Einkommensklasse. In der heutigen digitalisierten Welt, in der täglich neue fantasievolle Begriffe zum Umschreiben einer Beschäftigung entstehen, und in der viele von uns als digitale Nomaden mit ständiger Verbindung zur virtuellen Welt leben, ist die funktionale Bezeichnung nicht mehr ausschlaggebend für Erfolg und Status. Andere Aspekte wie Sichtbarkeit, Auffindbarkeit, Originalität oder Nahbarkeit zum Zielpublikum schwingen mit. Und das generierte Einkommen ist schon lange nicht mehr unbedingt eine Funktion von höherer Ausbildung und klassischer Karriereleiter.


Glauben Sie, dass diese neue Art von Freiheit glücklich macht oder dass sich das Hamsterrad immer schneller dreht, bis wir hinausgeschleudert werden? Steht Ihre Welt derzeit Kopf und steigt der existentielle Druck oder sprudeln die Ideen bei Ihnen und wird Ihre Kreativität bloss noch angekurbelt durch neue digital unterstützte Geschäftsmöglichkeiten? Werden Sie eventuell gerade von den Ereignissen überrannt, weil Sie beim Gedanken an Fachkräfteknappheit, Teuerung und künstliche Intelligenz nur noch Schauer und Lähmung verspüren?


Höchste Zeit für Sie, innezuhalten, tief ins eigene Wertesystem hineinzuhören und sich einige grundlegende Fragen zu stellen:


Wer bin ich eigentlich? Was macht mich aus? Was treibt mich an? Wofür mache ich das, was ich mache? Woraus schöpfe ich Kraft? Welchen Mehrwert schaffe ich für andere? Wie stelle ich sicher, dass es mich auch in der Zukunft noch braucht? Worauf will ich in ein paar Jahren mit Genugtuung zurückblicken können? Was für ein Vermächtnis will ich hinterlassen?


Überlegen Sie sorgfältig, wie Sie darauf antworten, nehmen Sie sich genügend Zeit. Ihre Antworten beschreiben, wie ein Leitbild, in wenigen Worten Ihr Leben, Ihre Persönlichkeit und Ihre nächsten Schritte in die Zukunft. Ich verspreche nicht, dass dann der Stress sofort von Ihnen abfällt. Aber Sie werden mehr Klarheit und vielleicht sogar eine neue Perspektive gewinnen. Das stellt neue Möglichkeiten in Aussicht und ist doch eine bessere Ausgangslage!


Alles, was jetzt kommt, braucht Mut, Geduld, Zuversicht und eine strukturierte Herangehensweise. Sie bei der schrittweisen Umsetzung motivierend zu begleiten, bis Sie an einem stimmigen Punkt angelangt sind, wird mich beflügeln. Und wenn Sie sich mal nicht trauen, über den Abgrund zu springen, dann bauen wir gemeinsam eine Brücke! Sie schaffen das!


Ihre Tatjana Gaspar

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